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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 62

1911 - Trier : Lintz
62 Die Wirtschaftsreiche der Erde und ihre Bedeutung für Deutschland. Der Handelsverkehr Deutschlands mit Deutsch-Südwestafrika betrug i. I. 1908 rund 17 Mill. Mark, wovon 2vz Mill. Mark ans die Einfuhr und 14' 3 auf die Ausfuhr dorthin entfielen. In der Einfuhr bildeten Kupfererze den Hauptposten. Einen bedeutenden Handelsverkehr unterhält Deutschland mit Britisch- Südafrika; die Einfuhr von dort, die hauptsächlich aus Wolle bestand, hatte einen Wert von 44, die Ausfuhr dorthin von 32 Mill. Mark, während die Einfuhr aus Portugiesisch-Ostasien etwas mehr als 2, die Ausfuhr nach diesem Lande 5 Mill. Mark betrug. Der gesamte deutsche Handelsverkehr mit dem Wirtschaftsreiche Südafrika belief sich also auf 100 Mill. Mark; Einfuhr und Ausfuhr waren sich annähreud gleich. 7. Die asiatischen Gebiete am Indischen Ozean. (7. Wirtschastsreich.) a) Der Pflanzenbau. Die an den Indischen Ozean stoßenden Gebiete Asiens liegen teils noch im Bereiche des trocknen Mittel- meerklimas und in der nach 0 sich fortsetzenden nordafrikanischen Wüstenzone. Durch den Aufbau des Ländergebiets wird die Trocken- heit des Klimas noch verstärkt. Sowohl die Hochländer als auch die Tiefläuder ftitb vom Meereseinfluß fast ganz abgeschnitten. Nur die Gebirgsabhäuge, die dem vom Meere kommenden Wolkenzuge zu- gekehrt sind, erhalten reichliche Steigungsregen. Sie tränken üppige Wälder und speisen die zu den Talniederungen hinabeilenden Flüsse. Viele Randgebirge sind so hoch, daß sie mächtige Schneemassen ansammeln und damit die Talflüsse dauernd zu speisen vermögen. Weiter nach 0 nimmt die allgemeine Trockenheit des Klimas ab, und sencht- warme Mousuuwiude (— Jahreszeitenwinde), die regelmäßig im Sommer vom Indischen Ozean nach dem dann stärker erwärmten Erd- teile Asien hinwehen — als Ersatz für die aufsteigende warme Lnft bringen reichliche Niederschläge. Die große Halbinsel Vorder- indieu liegt schon im Bereiche der Monsunwinde. Ans den Südwest- und Südostgehängen des Hochlands von Dekan, auf deu West- und Ostghats, gehen bedeutende Regenmengen nieder. Das Hochland selbst ist trocken, und die Wüste Thar, die sowohl im Regenschatten des Hochlands von Dekan als anch der Soleimau-Kette liegt, ist auf vorderindischem Boden fogar ein Gebiet großer Trockenheit. Um fo reicher sind aber die Niederschläge, die auf den eisnmgürteten Hochgebirgsmanern des Himalaja und anf den Westabhängen der nach 8 streichenden Gebirgsketten Hinterindiens niedergehen (Tschera- Pandschi auf einer Vorkette des östlichen Himalaja mit 12 m Regen) und die mächtigen indischen Ströme zu hoher Flnt anschwellen lassen. In den äußerst fruchtbaren Niederungen, die die Ströme durchziehen,

2. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 67

1911 - Trier : Lintz
Das Ostasiatische oder Mongolische Weltwirtschaftsreich. 67 Südasiens. Im Sommer bringt der warme Südostmonsuu reiche Niederschläge, während im Winter der trockene und kalte Nordost- bezw. Nordwestmonsun weht. In China bildet die östliche Fortsetzung des Kuenlun, die Wasserscheide zwischen Iangtsekiang und Hoangho, auch eine wichtige Klimascheide. Im nördlichen China ist das Klima mehr kontinental Peking lnnt. welch. Parallelkreise?) hat eine viel größere Januarkälte (von —41/2° C) und Juliwärme (von + 26° C) als entsprechende Gegenden Europas. Infolge der Überein- stimmnng des Klimas zeigen auch Pflanzen- und Tierleben in den südlichen Gegenden Ostasiens eine ähnliche Entfaltung wie in Süd- asien. In China treten nördlich von der genannten Klimascheide an die Stelle der immergrünen Wälder solche mit blattwechselnden Holzgewächsen, und in Japan vollzieht sich dieser Übergang etwa aus dem 35. Parallel Aber anch die angrenzende Zone mit blattwechselnden Bäumen und Sträuchern zeichnet sich durch eine Artenzahl und erneu Formenreichtum der Holzgewächse aus, wie unter solcher Breite nirgendwo auf Erden. Inner- oder Hochasien ist dagegen infolge seines trocknen, im Sommer heißen, im Winter kalten Klimas pflanzen- arm und besteht fast nur aus Wüsten und Steppen. Nur ein Teil der Steppengebiete, wie das südliche Tibet, und in den Wüstengebieten eine Anzahl Oasen, die künstliche Bewässerung haben, sind anbaufähig. Umso fruchtbarer sind die Monsungebiete Ostasiens. Die große Wärme, die reichlichen Niederschläge und ein meist fruchtbarer Boden riefen die nämliche Gunst für Pflauzeukultureu wie in den Monsun- lündern Südasiens hervor. Am fruchtbarsten sind das Chinesische Tiefland und das Lößgebiet des nordwestlichen China. Der klima- tische Vorzug Südchinas und des südlichen Japan vor den nördlichen Gebieten ist besonders an der Verbreitung der für den Welthandel wichtigsten Kultur Ostasiens, des Teebaues, zu erkennen. Seine Nordgrenze füllt im allgemeinen mit der Klimascheide des östlichen Knenlnn, in Japan mit dem 35. Parallel zusammen. Im N ist die Winterkälte für den Teestrauch, der nur bis — 10° C ertragen kann, zu groß. Der wichtige Reisbau geht aber bis zur Breite von Peking, weil er nur hohe Sommerwärme verlangt. Wie für den Teebau die regenreichen Berg- und Hügellandschaften Südchinas und Südjapäns sehr geeignet sind, so stehen dem Reisbau die fruchtbaren Niederungen am untern Iangtsekiang und Hoangho zur Verfügung. Eine wichtige Kultur, namentlich für China, ist auch der Baumwollbau, der noch bedeutend weiter nach Nw, fast bis zur Großen chinesischen Mauer reicht. Zwischen dem oberen Iangtsekiang und Hoangho wird viel Mohn zur 5*

3. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 64

1911 - Trier : Lintz
64 Die Wirtschaftsreiche der Erde und ihre Bedeutung für Deutschland. Teebau ist auf Ceylon und in der Landschaft Assäm südlich vom östlichen Himalaja sehr verbreitet (Abb. 15). Kaffee wird ebenfalls auf Ceylon, ferner in Südarabien in der Landschaft Jemen (in Arabia felix, dem glücklichen Arabien), von wo er früher über Mocca in den Handel gebracht wurde, gezogen. Der Baumwollbau ist namentlich ans dem Hochland von Dekan in Vorderindien und in Persien verbreitet; große Aussichten würden sich ihm in dem neu aufblühenden Lande Mesopotamien eröffnen. Von andern Kulturen sei uoch der Anbau von Inte in Bengalen in Vorderindien, der Mohnbau in Vorderindien und Persien und der Tabakbau in Persien genannt. Die Viehzucht. Im Vergleich zum Pflanzenbau spielt die Vieh- zucht eine untergeordnete Rolle. Namentlich ist dies in dem dichtbevölkerten Indien der Fall, teils weil dort die zur Grasgewinnung geeignetsten Ländereien dem Reisbau dienen, teils aus religiösen Gründen. Zum Ziehen des Pfluges wird in Vorderindien, wie anch in andern Gebieten, meist der Büffel benutzt. Für die Wüsten und Steppen Arabiens, Mesopotamiens und des Hochlands von Iran ist das Kamel als Last- und Reittier unentbehrlich. In einzelnen Gegenden.wird auf die Seidenraupenzucht Gewicht gelegt; in Persien, das einst ein wichtiges Seidenland war, hat diese aber bei weitem nicht mehr die frühere Bedeutung. — In Persischen Meerbusen wird Perlen- fifcherei betrieben. Der Bergbau. Von Bedeutung sind die Kohlenlager von Vorderindien; namentlich südlich von Calcntta findet Kohlenbergbau statt. Ferner werden in Vorderindien Diamantenlager und zwar im Gebiet von Haidarabäd, sowie Gold lag er ausgebeutet, und auf der Insel Ceylon wird Graphit gewonnen. In Mesopotamien ist das Vorkommen von Petrolenm festgestellt worden. Die Gewerbtätigkeit. In den alten Kulturländern Indien, Persien und Arabien haben schon in alter Zeit die Gewerbe in hoher Blüte gestanden. Die Inder waren Meister in der Metallindustrie, namentlich in der Herstellung von Haus- und Tempelgeräten ans Kupfer und Messing und in der Verzierung von Waffen, ferner in der Anfertigung von Schmucksachen aus Gold, Perlen und Edelsteinen, in der Herstellung von Teppichen, feiner Seiden- und Baum- wollzeuge, in der Elfenbeinschnitzerei und in andern Zweigen des Knnsthandwerks. In neuerer Zeit haben sich in Vorderindien mehrere Zweige des Textilgewerbes, die die einheimischen Rohstoffe verarbeiten, lebenskräftig entwickelt, so daß sie den Wettbewerb mit den europäischen Waren auf den asiatischen Märkten erfolgreich aufnehmen können.

4. Die Methodik des erdkundlichen Unterrichts - S. 81

1902 - Trier : Lintz
Züge aus dem Naturbilde der Erde. 81 die Entfaltung der einzelnen Formen ist eine auffallend üppige. Ich beschränke mich darauf, bloss auf die Gattung der stattlichen, in ihrer äusseren Erschei- nung den Palmen so nahe hommenden Pisang- oder Bananengewächse, die im Monsungebiet Südostasiens höchst eindrucksvolle Vertreter hat, sowie auf die mit einer so auffallend grossen Yegetationskraft ausgestatteten Bambusrohre, die in diesem Landstriche ihre Heimat und alte Kulturstätte haben, und auf den Kampferbaum, den mächtigsten blattwechselnden Baum, der 7 — 8 m Umfang erreicht, hinzuweisen. Die hohe Entwickelung des Pflanzenlebens im Monsungebiete kommt uns recht kräftig zum Bewusstsein, wenn wir uns nun auch die Lebensformen, die wir in der benachbarten Mongolei finden, vor Augen führen. Dieses Steppen- land weist im ganzen nur gegen 500 Arten Phanérogame auf, find die Wüste Gobi, die den inneren, tiefer gelegenen Teil der Mongolei bildet, ist eine der pflanzenärmsten Gegenden der Erde Ihre Flora ist gekennzeichnet besonders durch Salzpflanzen mit fleischigen Blättern, durch eine Art Gänse- fuss, einen stacheligen Strauch von grauer Farbe und durch ein salzlieferndes Gras, das in hohen Büscheln wächst und der Sammelplatz für die in der Wüste lebenden Yögel ist. b) Die Gründe für die ungleiche Entwickelung des Pflanzenlebens in dem Monsungebiete und in der Mongolei. Die hohe Entwicklung des Pflanzenlebens in dem Monsungebiete Süd- ostasiens ist nicht in erster Linie in der Beschaffenheit des Bodens zu suchen, ob schon auch diese meist eine gute ist, indem auf dem Festlande mehrere aus- gedehnte Anschwemmungsgebiete von Strömen (von Ganges, Brahmaputra, Irawadi, Menam, Me-khong. Si-kiang, Jang-tse-kiang, Hoang-ho und Amur) vorkommen, auf den grossen Inselgruppen (Japan nebst Formosa, Philippinen u. a.) aber vielfach fruchtbares vulkanisches Gestein an der Bodenbildung hervorragenden Y nteil hat Die Üppigkeit des Pflanzenwachstums ist hauptsächlich eine Wirkung günstiger klimatischen Verhältnisse. Ein hohes Wärmemass trifft zusammen mit einer bedeutenden Niederschlagsmenge. Die hohe Temperatur erklärt sich genügend aus der Lage des Monsungebietes. Dasselbe liegt den Tropen sehr nahe, zum kleinen Teil sogar noch in den Tropen selbst; die Be- strahlung ist eine fast senkrechte und infolgedessen eine sehr wirksame. Die starke Erwärmung der Landmasse mit der beginnenden heissen Jahreszeit verursacht ein Umschlagen des Windes, der in der kalten Jahreszeit aus Nordosten weht, und Kälte bringt, in die umgekehrte Richtung. Er bringt nun, vom Indischen Ozean her, reichlich Sommerregen, besonders da der nach N und Nw zu riesigen Höhen ansteigende Bau Südostasiens den Regenfall ausserordentlich begünstigt, so dass der Südabhang des Himalayagebirges in dem Orte T s c h er a p un dj i, wo jährlich eine Regenmenge von 12 m niedergeht, die regenreichste Station auf Erden besitzt. Unter dem Einfluss der hohen* Wärme und der grossen Boden- und Luftfeuchtigkeit schmücken sich die Land- schaften des Monsungebietes mit üppigen Formen des Pflanzenlebens, und herrlich gedeihen die vom Menschen angelegten Kulturen, wie Reis und Thee, während ein verspätetes Eintreten der Monsunregen diese gefährden. Auf der benachbarten Hochfläche der Mongolei fehlen die günstigen klimatischen Verhältnisse. Infolge der etwas nördlichem Lage des Gebietes ist schon die Bestrahlung der Sonne keine so wirksame mehr. Eine Hauptursache der Wärmeabnahme ist aber die nicht unbedeutende H ö h e n lag e des Gebietes. Diese beträgt für die in der Mitte gelegene Wüste Gobi 600 — 800 m, ist aber für die umgebenden Randflächen durchschnittlich auf 1200 m zu schätzen. Immerhin aber würde das Wärmemass genügen, um ein reiches Pflanzenleben zur Entfaltung zu bringen, wenn den Gewächsen nicht die nötige Feuchtigkeit fehlte. Die Niederschlagsmenge ist eine sehr geringe. Die im Sommer aus Südwesten vom Indischen Ozean kommenden Monsunwinde, die auf ihrem weiteren Zuge auch die Mongolei bestreichen würden, treffen zuerst die Steil- gehänge der West-Ghats von Vorderindien, dann die gewaltige Hochgebirgskette des Himalaya und werden bei ihrem Anprall an diese zur Abgabe ihres Feuch- Kerp, Methodik, 2. Aufl. e

5. Kleines Lehrbuch der Erdkunde - S. 88

1909 - Trier : Lintz
Die Außereuropäischen Csrbteile. Smyrna, Beirut, Aden, Bombay, Colombo, Madras, Calentta, Singa- Pore, Batavia, Manila, Hongkong, Canton, Schanghai, Tsingtau, Joko- hama und Wladiwostok. Durch die Eisenbahnbauten habeu die alten Handels- und Bölkerwege Asiens (von Konstantinopel nach Syrien, sowie nach Meso- potamien,Trapeznnt—erzernm— Persien, Westtnrkestan—kabul—indien, Seidenstraße vou China nach Westturkestan, Teestraße von China nach Kiachta) von ihrer Bedeutung viel verloren. In Westasien sind die Anatolische Bahn, als deren Fortsetzung die Bagdad-Bahn geplant ist, die Transkaukasische und Transkaspische Bahn wichtige Verkehrslinien. Ein verzweigtes Bahnnetz besitzen bereits Vorderindien und Japan, während China, das für den Verkehr von 8 nach N den Kaiser-Kanal besitzt, uoch sehr zurücksteht. (Welche Bedeutung hat die Sibirische Bahn?) Von den asiatischen Strömen haben nur Ganges, Jrawadi und Jangtsekiang für die Schiffahrt eine größere Bedeutung. Die Küste Uschis fahrt hat sich namentlich in den insel^ reichen Meeresgebieten Südostasieus lebhaft entfaltet. Für den über- seeischen Verkehr war die Eröffnung des Sues-Kauals ein wichtiges Ereignis. Staatenbildung. Von den asiatischen Völkern gehören Mongolen, Tibetaner, Chinesen, Koreaner, Japaner, Hinter indier, Turkmenen, N o r d a s i a t e n, Kirgisen und O s m a n e u (Türken) zur mongolischen Rasse, die Inder, Afghanen, Belutschen, Perser, Armenier, zahlreiche Volksstämme des Kaukasus, die Russen, Araber und Juden zur kaukasischen oder Mittelmeerrasse, die Be- wohner des Malaiischen Jnselgebiets znr malaiischen Rasse. In ganz Asien wohnen auf 44 Mill. qkm etwa 920 Mill E, (auf 1 qkm 21). Die politische Gliederung Asiens hat sich fast überall der na- türlichen angepaßt. Von den selbständigen Staaten ist das Kaiser- reich Japan der mächtigste, das Kaiserreich China der größte und volkreichste. Ferner sind die Königreiche Persien und Siam und die selbständigen Staaten des Hiirtälaya und von Arabien zu nennen. Etwa Asiens befindet sich im Besitz fremder, vorwiegend europäischer Staaten. Namentlich England und Rußland haben einen riesigen und wertvollen Kolonialbesitz. Auch die Türkei, die Niederlande, Frankreich und die Vereinigten Staaten Nord- amerikas besitzen größere Gebiete, während ans Portugal und Deutschland (Pachtgebiet Kiautschou) nur kleine Gebiete entfallen.

6. Kleines Lehrbuch der Erdkunde - S. 79

1909 - Trier : Lintz
79 Ähnliche Gegensätze bestehen zwischen Tag und Nacht. Sie werden verschärft dnrch große Trockenheit. In Ostturfestäu und in der Mon- golei bildeten sich infolge der Hitze und Trockenheit Wüsten. Die starke Erhitzung des Felsbodens am Tage und die schnelle Abkühlung in der Nacht wirken wie in der Sahara zerstörend auf das Gestein ein. Starke Stürme aber zerreibeu dieses weiter zu Sand, so daß in der Wüste Flugsandgebiete entstanden. Den feinsten Staub aber lagerten sie an deren Rande als fruchtbaren Löß ab. Das trockeue kontinentale Klima hemmt die Entwicklung des Pflanzenlebens. Das Hochland von Pamir und die Hochländer Zentralasiens haben keinen Baumwuchs. Auch die Tierwelt ist arteu- arm. Es kommen Wildesel, Wildpferd, verwilderte Kamele, Antilopen und in Tibet der Jack (eine kl. Ochsenart) vor b) Für menschliches Wohnen sind die schneebedeckten Hoch- gebirge gar nicht, die weiten Hochländer aber ebenfalls sehr wenig ge- eignet. Große Winterkälte und große Sommerhitze, sowie die Trockenheit hemmen den Anban oder machen ihn ganz unmögliche Künstliche Bewässerung ist fast überall nötig. Für diese kann aber die Wasser- fülle der Hochgebirge benutzt werden. Die wertvollsten O a s e n Zentral- asiens liegen am Gebirgsrande von Osttnrkestan, wohin die Wüstenstürme den fruchtbaren Löß trugen, und am Nord- und Südfnße des Tienschan. Die bedeutendsten Oasenstädte sind Kaschgar (80000 E.), Jarkand (100000 E) und Knldscha. Ihre Bewohner treiben vor- wiegend Reisbau, Seideuraupeuzucht und Handel, die Bewohner von Tibet und der Mongolei dagegen Viehzncht. Die Hauptstadt des Priesterstaates Tibet ist Lhasa (= Sitz Gottes), wo der Dalai- Lama (d. h. Oberes Meer), der höchste buddhistische Priester, residiert. 3. Die Monsungebiete Süöasiens. a) Auf der Südseite des Himälaya fällt Hochasien steil zu einem § 87. Tieflande ab, aus dem sich wieder das Gebirgsplatean der großen, drei- eckigen Halbinsel Borderindien erhebt. Dieses Plateau führt deu Namen Dekan (der Süden). Nach beiden Seiten, nach Sw und nach So, fällt es steil zur Küste ab. Der westliche, etwa 1000 in hohe Steilabfall wird Westghats (d. h. Pässe), der östliche, niedrigere (500 m) Ostghats genannt. (Wohin neigt sich also das Plateau vou Dekan?) Der Küstensanm, der den Westghats vorgelagert wird, heißt Malabar, während die Ostghats von der Küste Coromandel umsäumt werden. Die Gebirge, die deu Steilabfall der Westghats bilden, tauchen noch einmal als Insel Ceylon auf.

7. Kleines Lehrbuch der Erdkunde - S. 80

1909 - Trier : Lintz
80 Die Außereuropäischen Erdteile. Die Gestaltung des vorderindischen Stromnetzes war durch den Bau der Landschaft scharf vorgezeichnet. Im Nw entstand das Stromnetz des über 3000 km langen Indus (Quelle? Richtung? Mün- dnng?). Das reich bewässerte Gebiet, in dem dieser seine großen Neben- ströme sammelt, wird das Pandsch^b, d. h Fünfstromland, genannt. An der Mündung bildet der Indus ein ödes, baumloses Delta. In entgegengesetzter Richtung des Indus und seiner Nebenflüsse entfließen dem östlichen Himälaya der Brahmaputra (— Sohn des Brahma) und der Ganges (— Fluß). Ersterer ist fast ganz der Gegen- ström des Indus (f. Karte!). Brahmaputra und Ganges (vergleiche auch deren Lauf!) bilden ein großartiges Delta, in dessen Schilf- und Bam- bnsdickichten, den Dschungeln, sich mit Vorliebe der Tiger aufhält. Die östlich von Vorderindien gelegene Halbinsel Hinterindien ist ganz von den mächtigen Gebirgsketten ausgefüllt, die von Tibet ausgehen und nach 880 hinstreichen. Nur am Uuterlaufe der große» Ströme, besonders des Jrüwadi und des Mekong, die beide ein Delta bilden, breiten sich Niederungen aus. Die aus Hinterindien vorspringende Halbinsel Mklaka bildet die Brücke zur Malaiischen Inselwelt. Diese setzt sich aus deu vier Großeu Suuda-Juselu: Sumatra, Java, Borneo und Celebes, den Kleinen Suuda-Juselu, den Molnkken oder Gewürzinseln und den Philippinen zusammen. Alle Inseln mit Ausnahme der kleinsten sind gebirgig. Sehr häufig sind Vulkane, die zum Teil uoch tätig siud. (Lage der Inselgruppen und Gestalt der Großen Sunda-Jnseln!) Das Klima Südasiens ist dnrch eine große Wärme (wie erklärt sich diese?) und reiche Sommerregen ausgezeichnet. Letztere bringt der regelmäßig eintretende Sommermonsun*) vom Judischeu Ozean her; während des Winters weht dagegen der trockne Nordostmonsun. Ans den Gebirgsabhängen, die nach 8 und 8w gerichtet siud, rnst der Sommermonsun reichliche Steigungsregen hervor. Sehr regenreich siud uameutlich die Westghats, die Südabhänge des östlichen Himälaya und die Westseite Hiuteriudieus. Die größte Niederschlagsmenge auf der ganzen Erde geht auf den Kassi-Bergen südlich vom östlichen Hinuuaya nieder itschera-Paudschi mit fast 12 m Regen, das ist 20mal so viel als Deutschland empfängt). Im Regenschatten liegen dagegen die Ostghats und das Hochland von Dekan. Im nordwestlichen Teile Vorderindiens hat sich sogar die große Wüste Th ar gebildet. Das günstige Klima ruft in den Monsungebieten Südasiens eine ungeheuer üppige Entfaltung des Pflanzenlebens hervor. Die ') Die Möns Nn- oder Jahreszeitenwinde entstehen durch die ungleiche Erwärmung der Land- und der Meeresgebiete.

8. Kleines Lehrbuch der Erdkunde - S. 81

1909 - Trier : Lintz
F\ Inseln Ceylon, Sumatra und Java besitzen die üppigste und arten- reichste Flora vou allen Ländern der Erde. Besonders die Palmen, ,w Bananen und Bambus zeichneu Äse Flora aus. Viele Kultur- pflanzen haben dort ihre Heimat, wie Reis und Zuckerrohr. Auch das Tierleben ist hoch entwickelt, wie das Vorkommen des Tigers, des Indischen Elefanten und des Nashorns zeigt. b) Im Gegensatze zu West- und Zentralasien ist in Südasien menschliches Wohnen in hohem Maße begünstigt. Das feuchtwarme Klima sichert allen Kulturen das üppigste Gedeihen Die regenbringen- den Monsunwinde treten regelmäßig ein. Wo sie allerdings zuweilen ausbleiben, wie auf dem Hochland von Dekan, hat dies fast stets eine Hungersnot zur Folge. Die wertvollsten Anbaugebiete sind die Niederungen der Ströme; sie dienen hauptsächlich dem Reisbau. Reis, Hirse und Weizen liefern fo große Erträge, daß mehrere Huudert Millionen Menschen Nahrung finden. Außerdem liefert Südasien wert- volle Handelsgewächfe, besonders Kaffee, Tee, Gewürze, Zucker, Tabak, Baumwolle und Jute. Die Viehzucht ist dagegen nnbe- deutend. Von mineralischen Schätzen sind besonders die Zinnlager auf der Halbinsel Maaka und der kleinen Insel Bangka zu nennen. Die wichtigsten Ausfuhrhäfen und Handelsstädte Südasiens sind: Bombay (800000 E.), Calcutta (üb. 1 Mill. E.) und Madras (500000 E.) für Vorderindien, Colombo (160000 E.) für Ceylon, Rangün (250000 E.), Bangkok (ll2 Mill. E.) und Singapore (230000 E.) für Hinterindien, Batavia (100000 E.) für Java und Manila (220000 C.) für die Philippinen. Andere bedeutende Städte gibt es besonders noch in dem reichen Vorderindien, wie Vena res (230000 E.), Delhi (200000 E.), die jetzige indisch-englische Krönungs- statt, und Haidaraba-d (450000 E.). 4. Die Monsungebiete Vstasiens. a) Die Gebirgsfalten des östlichen Tibet strahlen nach 0 weit § 88. auseinander. Nur der Kueuluu behält in seineu Fortsetzungen die Richtung nach 0 bei. Alle andern Gebirgsketten ändern ihre Richtung. Eine große Ähnlichkeit mit dem östlichen Ausstrahlen der Alpenketten tritt hervor. Schließlich herrscht die uordöstliche Richtung völlig vor. Aus dem Chinesischen Tieflande springt als abgetrennte Gebirgs- insel die Halbinsel Schantung ins Meer vor. Sie weist nach der ebenfalls gebirgigen Halbinsel Korea hin. Nach 0 entsendet Zentralasien drei Riesenströ me, den 5000km langen Jangtsekiang (— Sohn des Ozeans), den 4200 km langen Kerp, Lehrbuch der Erdkunde, Ausgabe C Ii. 6

9. Kleines Lehrbuch der Erdkunde - S. 82

1909 - Trier : Lintz
82 Die Außereuropäischen Erdteile. Hoangho (— gelber Fluß), der das große Lößgebiet Chinas durchfließt, und den Amur. (Quelle, Richtuug und Mündung dieser Ströme?) In dem Löß gebiet des nordwestlichen China haben alle Gewässer- gleich dem Hoangho tiefe, von senkrechten Lößwänden eingefaßte Schluchten gebildet Vou dem Lößschlamme rührt ihre gelbe Färbnng her, die sich auch im Gelben Meere noch weithin bemerkbar macht. Da der Hoangho viel Schlamm ablagert, liegt fein Spiegel auf dem Unterlaufe höher als das umgebende Land. Infolgedessen treten hänfig große Überschwemmungen und Laufveränderungen ein. Von deu Juselu sind Hainau, Formosa und die Japanischen Inseln die größten. (Nenne die bedeutendsten Juselu Japans! Wie heißeu die Meeresteile zwischen den Halbinseln und Inseln Ostasiens?) Alle Inseln sind gebirgig und namentlich die Japanischen Inseln mit zahlreichen erloschenen und tütigen Vulkanen besetzt. Das bedeutendste Gebirge der japanischen Hanptinsel Hondo sind die Japanischen Alpen, die bis zu fast 8000 m aufsteigen;" ihre höchsten Gipfel siud fast während des ganzen Jahres mit Schnee bedeckt. Von den Vulkanen ist der höchste und bekannteste der Fndschisan, (3760 m), der hl. Berg der Japaner. In Klima und Pflanzenleben stimmt das ostasiatische Mon- Monsungebiet mit dem südasiatischen ziemlich überein. Im nördlichen China ist das Klima jedoch mehr kontinental. An die Stelle der immer- grünen Wälder treten dort, wie anch im nördlichen Japan, die mit blattwechselnden Bäumen. b) Für deu Pflanzenbau siud die Monsungebiete Ostasiens fast ebenso wertvoll wie die von Südasien. Sie liefern nicht bloß die Nahrung für eiue sehr dichte Bevölkerung, fondern anch noch reiche Er- zengnifse für den Handel. Der Reisbau hat die nämliche große Beden- tung wie in Südasien. Da es bei ihm nur auf hohe Sommerwärme ankommt, wird er uordwärts bis iu die Gegend von Peking betrieben. Für den Welthandel ist der Teebau am wichtigsten; er beschränkt sich jedoch ans die südliche Hälfte sowohl von China als auch vou Japau. In China wird ferner viel Baumwolle, Mohn (zur Opiumbereitnng) und au der Küste Zuckerrohr gezogen. Die Viehzucht ist ebenso unbedeutend wie iu Südasien. Große Bedeutung haben aber Fischfang und Fischzucht. Eine wichtige Quelle des Reichtums ist die Seidenraupenzucht; von allen Ländern liefern China und Japan die meiste Seide. Der große Reichtum Chiuas an Bodeuschätzen, besonders an Steinkohlen, wird erst wenig ausgenutzt. -

10. Kleines Lehrbuch der Erdkunde - S. 87

1909 - Trier : Lintz
87 Das Oberflächenbild wurde auch durch Hebungen und Senkungen bedeutend umgestaltet. Ganz Zentral- oder Hochasien wurde emporgehoben, fast ringsum aber brach das Land ein. In Westasien wurden ebenfalls die meisten Gebiete ge- hoben, aber Westturkesku, Mesopotamien und die Jordanfurche sanken tief ein. Zahlreiche Vulkanberge, die zum Teil noch tätig sind, entstanden am Ost- und Südostrande Asiens. Klima. Die hochgehobenen oder tiefgesunkenen, zum Teil anch weit vom Meere entfernten Gebiete West-, Zentral- und Nord- asiens haben ein trockenes kontinentales Klima, Südasien (mit Aus- nähme von Arabien) und Ostasien aber haben ein fenchtes ozeanisches Klima, weil sie im 8 unter dem Einflüsse der vom Meere wehenden Monsunwinde stehen. (Welche Gebiete haben ein heißes, welche ein kaltes Klima? Wo haben sick> Steppen, wo Wüsten gebildet? Welche Gebiete haben ein sehr üppiges Pflanzenleben?) Erwerbsquellen, Städte, Berkehr. In den warmen und feuchten Monsunländern haben Reis- und Teebau große Bedeutung. Der Reis wird vorwiegend in sumpfigen Niederungen, der Tee in Hügel- ländern angebaut. Den meisten Tee liefern China, Japan, Ceylon und Assäm iu Nordindien. Die Monsunländer liefern ferner viel Kaffee, Zucker, Tabak, Baumwolle, Haus, Jute, Kokosuüsse, Gewürze n. s. w. In den meisten Gegenden West- und Zentralasieus ist künstliche Bewässerung nötig. Die Oasen Westtnrkestans liefern Rußland große Mengen Baumwolle. Ter südliche Teil Sibiriens ist ein wichtiges Gebiet des Getreidebaues. Die Viehzucht hat für die trockueu Steppengebiete große Be- denhing. In den Monsunländern wird sie wenig betrieben, teils aus religiösen Gründen, teils weil die Niederungen für deu Reisbau benutzt werden. In China und Japan wird die Seidenraupenzucht sehr stark betrieben. Bedeutender Fischfaug findet an der Küste von Japan statt. Die Bodenschätze Asiens werden erst wenig ausgebeutete Sibirien liefert Gold, die Halbiusel Malaka (und die Insel Bangka) Zinn, das Kaukasusgebiet (bei Baku) viel Petroleum, und China besitzt einen nn- geheuren Reichtum an Kohlen. Auf gewerblichem Gebiete haben besonders China und Japäm viel geleistet. In letztem Lande, sowie in Vorderindien hat sich anch ein neuzeitliches Fabrikgewerbe entwickelt. Große Städte entstanden namentlich in den dicht bevölkerten alten Kulturländern Indien, China und Japan. Die volkreichsten und wichtigsten sind: Tiflis, Damaskus, Bagdad, Teheran, Caleutta, Bombay, Madras, Delhi, Benares, Peking, Canton, Schanghai, Tokio, Kioto und Osaka. Wichtige Hafenplätze sind
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